Sakrale Kunst und Volksfrömmigkeit

1983 wurde die Abteilung „Sakrale Kunst” eröffnet. In zeitlicher Abfolge vermittelt die Abteilung einen Querschnitt des reichen Kunstschaffens im Straubinger Raum von der Romanik bis zum Rokoko im ausgehenden 18. Jahrhundert. 

Das älteste Exponat, ein romanischer Christus aus der Zeit um 1200, verweist auf die Straubinger Altstadt um die romanische Basilika St. Peter. Die gotischen Bildwerke stehen in Zusammenhang mit dem „neuen“ Straubing. Diese „Neustadt“, das heutige historische Zentrum, wurde 1218 von Herzog Ludwig dem Kelheimer westlich der Altstadt gegründet. Sie entwickelte sich rasch zu einer wichtigen Verwaltungsstadt der bayerischen Herzöge. Ihren Höhepunkt erlebte sie in der Zeit des selbstständigen Herzogtums Straubing-Holland (1353 – 1425) durch den heute noch sichtbaren Ausbau zur Residenzstadt an der Donau.

Beispiele für die Straubinger Tonplastik des 15. Jahrhunderts, Zeugnisse von Reformation und Gegenreformation und Arbeiten meist lokaler und regionaler Künstler des 17. und 18. Jahrhunderts bezeugen bürgerliches Selbstbewusstsein, Repräsentation und hoch stehendes Kunsthandwerk und Kunstschaffen. 

Seit 1993 wird diese Abteilung durch die Ausstellungseinheit „Volksfrömmigkeit” ergänzt, in welcher Aspekte historischer, teils bis heute ausgeübter Frömmigkeitspraktiken thematisch behandelt werden. Die Verbindung der Religion mit dem Leben der einfachen Leute verdeutlichen Zeichen und Bilder der Volksfrömmigkeit in und um Straubing. Vorgestellt werden sie am Beispiel des christlichen Lebenslaufs, der häuslichen Andacht sowie anhand von Formen der Heiligenverehrung und des regionalen Wallfahrts – und Votivwesens.